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Wolfenstein: The New Order
4. Mai 2015

Wenn man heutzutage von Ego-Shootern spricht, denken die meisten wohl an Spiele wie Call of Duty, Battlefield oder Killzone. Dabei waren diese vor einiger Zeit noch gänzlich unbekannt und die Leute konnten kaum den Release eines neuen Doom, Unreal Tournament oder auch Wolfenstein-Spiels erwarten. Letzteres ist hierzulande eher weniger bekannt, weil viele Titel auf dem Index gelandet sind. Das neueste Spiel, Wolfenstein: The New Order, erscheint aber auch in Deutschland. Zwar geschnitten, aber immerhin spielbar, aber wir wollten uns trotzdem die komplette Ladung geben und haben das Spiel kurzerhand aus den USA importiert.

Blazkowicz!

In Wolfenstein: The New Order schlüpft ihr in die Rolle von Blazkowicz, einem Soldaten der Alliierten und so beginnt das Spiel auch direkt im zweiten Weltkrieg während ihr gerade einen Angriff auf die Deutschen anführt. Dieser Angriff geht aber mehr als nur schief und sorgt dafür, dass ihr ins Koma fallt. Glücklicherweise werdet ihr von einer hilfsbereiten polnischen Familie gepflegt und wacht irgendwann auch auf. Jedoch erst gut zwanzig Jahre später und der Krieg ist da schon vorbei. Leider ist er aber zu Gunsten der Deutschen ausgegangen, die nun die Weltherrschaft an sich gerissen haben. Einen Widerstand gibt es nicht mehr und die Nazis können ihre Gräueltaten in Seelenruhe durchführen. So beginnt eure Reise auf der Suche nach den alten Kameraden, um den Widerstand wiederzubeleben und den Nazis Paroli bieten zu können. Dabei kommt ihr an so manche Orte und erlebt wirklich verrückte Dinge. Insgesamt versucht das Spiel die Grausamkeit der Nazis einzufangen und es gelingt ihm auch meist sehr gut, jedoch versucht man auch des öfteren das Geschehen durch einige lustige Szenen aufzulockern, was weniger gut funktioniert. Insgesamt präsentiert sich die Geschichte aber durchaus interessant.

Klassischer Shooter

Was das Gameplay angeht, haben sich die Entwickler von Machine Games möglichst an das Original gehalten. Also etwas schnelleres Spielrinzip, viele Gegner, weitläufige Areale und viel zu Entdecken gibt es auch. Im Grunde ist es fast schon der komplette Gegensatz zu den aktuell erhältlichen Spielen und umso überraschender ist es, wie spaßig das Spiel doch ist. Das Töten der Nazis war noch nie so gut umgesetzt und die ganze Steuerung wirkt, wie aus einem Guss. Nach kurzer Zeit hat man sie verinnerlicht und kann sich ins Getümmel stürzen. Übrigens überlässt Wolfenstein: The New Order einem alleine, wie man das Spiel spielt. Wer möchte kann einen auf Rambo machen und kommt sogar gut voran. Für die etwas subtileren Spieler gibt es aber auch die Möglichkeit zu schleichen und sich völlig unbemerkt durch die Gegnerreihen zu kämpfen. Es ist zwar nicht immer einfach, aber umso zufriedenstellender, wenn man einen Bereich so gesäubert hat. Damit jeder das Spiel seinem eigenen Spielstil anpassen kann, gibt es auch noch Perks für bestimmte Taten im Spiel, wodurch man z.B. neue Fähigkeiten lernt oder sich im Schleichen etc. verbessert. Ebenfalls toll ist auch, dass die Level nicht nur schnöde Arenen zum Kampf sind, sondern auch viele Geheimnisse bereithalten. Wenn man also ein Areal von Gegnern befreit hat, wird man nicht direkt weitergeschickt, sondern kann in aller Ruhe das Gebiet absuchen. Neben Waffen und Munition gibt es aber auch einige Dokumente, welche die Geschichte während des Komas beleuchten oder aber andere verrückte Anspielungen und Collectibles. Teilweise kann man mit dem Suchen mehr Zeit verbringen, als mit dem eigentlichen Kampf und dadurch das alles freiwillig ist, sorgt dies für ein sehr angenehmes Pacing. Niemand wird gehetzt und jeder kann so spielen, wie er es möchte. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber doch. Denn die Gegner-KI ist teilweise wirklich mehr als nur dumm und erkennt einen erst gar nicht, obwohl man vor dem Gegner steht und sorgt so für äußerst merkwürdige Momente. Zudem wird vor allem im letzten Drittel die Schwierigkeit ordentlich angezogen, was man durch teils unfaire Gegnerkonstellationen erreicht und so wurschtelt man sich von Raum zu Raum und hofft es irgendwie zu schaffen. Hier wäre etwas weniger mehr, aber immerhin entschädigen die interessanten Bosskämpfe dafür. Übrigens hat Wolfenstein: The New Order keinen Multiplayer-Modus. Für manche mag das ein Problem sein, jedoch wird dank des hohen Wiederspielwertes und einer tollen Kampagne auch so genug fürs Geld geboten.

Außen pfui, innen hui

Grafisch reißt Wolfenstein: The New Order leider definitiv keine Bäume aus. Zwar ist das Spiel wirklich nicht hässlich, aber man merkt ihm sehr stark an, dass es parallel auch noch auf der PS3 erscheint. So sind vor allem die Animationen etwas hölzern und es fehlt Umgebungen und Charakteren an Details. Hier bieten andere auf jeden Fall mehr. Dafür stimmt jedoch das eigentliche Design. Denn es gibt nicht nur unzählige Gegnerarten, vom Soldaten bis zum Panzerhund, sondern auch ein gutes Dutzend an verschiedener Locations. So wird man nie eine Umgebung leid, weil direkt die nächste kommt. Ein echtes Lob sollten die Entwickler aber für die technische Umsetzung erhalten. Diese präsentiert sich nämlich astrein und kommt ohne Tearing, Aliasing und andere grafische Fehler aus und läuft zudem auch noch in 1080p und 60 Bildern pro Sekunde, was für ein wunderbar direktes Spielverhalten sorgt und selbst in Killzone nicht in dieser Stabilität erreicht wird.

Dieses Arrrschloch!

Ein großes Lob haben sich die Entwickler auch für die Synchronisation verdient. Denn zumindest in der US-Version gibt es unzählige Sprachen. Die Nazis sprechen deutsch, die Polen polnisch, die Amerikaner englisch und das sorgt einfach für eine tolle Atmosphäre, vor allem da die Sprecher alle ihre Sache gut machen. Und spätestens wenn ein Nazi einem im Kampf diverse Schimpfwörter an den Kopf wirft, weiß man die Liebe zum Detail des Entwickler zu schätzen. Leider schießen sich die Entwickler an dieser Stelle auch selbst ins Bein, da die Stimmen viel zu leise abgemischt wurden. Dank eines einzigen Reglers für die Lautstärke im gesamten Spiel, kann man diesen Umstand nicht mal im Optionsmenü ändern und ist so meist auf die Untertitel angewiesen. Immerhin findet man diese Vielfalt an Sprachen auch im restlichen Spiel wieder, da viele Sachen die man findet oder sieht dann auf deutsch, polnisch oder einer anderen Sprache verfasst wurden und man bietet passend dazu eine Übersetzung an. Toll ist auch die Musikuntermalung, welche von Rock bis Orchestermusik einiges bereithält und vor allem durch zahlreiche deutsche Klassiker aus den 60ern aufgelockert wird, die man im Spiel finden und dann anhören kann.

FAZIT:

Wolfenstein: The New Order versucht gar nicht einen auf Call of Duty oder Battlefield zu machen und genau das ist es, was das Spiel so viel besser als die Konkurrenz macht. Dank des motivierenden Gameplays, der interessanten Geschichte und des hohen Wiederspielwertes vergisst man sogar den fehlenden Multiplayer-Modus und ist dankbar, dass man auf einen 08/15 Multiplayer verzichtet und die Energie ins restliche Spiel gesteckt hat. Wer mit den aktuellen Shootern nicht warm wird und sich sehnsüchtig an vergangene Shooter-Tage erinnert, kommt an Wolfenstein: The New Order aktuell nicht vorbei. Dieses Spiel verspricht Spielspaß und das von vorne bis hinten!

[ Review verfasst von crack-king ]

Pluspunkte:

  • Motivierendes Gameplay
  • Stabile 1080p/60fps
  • Synchronisation in vielen Sprachen

Minuspunkte:

  • Grafik etwas altbacken
  • Gegen Ende etwas schwer
  • Stimmen viel zu leise abgemischt, schlechter Audio-Mix



Infos zum Spiel
NameWolfenstein: The New Order
SystemPlayStation 4
PublisherBethesda Softworks
EntwicklerMachineGames
GenreEgo-Shooter
USKkeine Jugendfreigabe
PEGI18+
Preis59,99 €
PlatinumNein
Release
 20.05.2014
 20.05.2014
 05.06.2014
Spielerzahl1
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
HeadsetNein
720pJa
1080pJa
Mehr...

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Screenshot Galerie
Wolfenstein: The New Order
Gameplay
9.0
Atmosphäre
9.0
Grafik
7.0
Sound
7.0
Spielspass
8.5
 

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