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FIFA 15
4. Oktober 2014

Schaut man zurück auf die vergangenen Jahre muss man EA wirklich ein großes Lob aussprechen. Obwohl sich die FIFA Serie schon immer verhältnismäßig gut verkaufen konnte, ist es dem kanadischen Entwicklerstudio gelungen die Veröffentlichung des Spiels zu einem der größten Events des Spielejahres zu machen. Ob „FIFA 15“ jedoch den großen Erwartungen der Spielergemeinde standhalten kann, erfahrt ihr in den kommenden Zeilen.

4 The World Cup Champions

Bereits im Hauptmenü stellt man fest, dass sich in Sachen Oberfläche nur wenig verändert hat. Und auch die einzelnen Modi erinnern sehr an das letztjährige Spiel. So hat man es wieder mal nur mit den üblichen Verdächtigen zu tun: Be A Pro, Managermodus, Saisonmodus, Turniere und Clubs. Zwar gibt es hier und da einige optische Verbesserungen, aber was die Grundstruktur angeht, erwartet dem Fußballfan ein Paket mit nur wenigen Überraschungen. Eine Ausnahme bildet jedoch das interaktive Sammelkartenspiel Ultimate-Team, welches mit einigen sinnvollen Neuerungen ausgestattet wurde. Dazu gehört unter anderem eine bessere Menüführung und die Möglichkeit mit Hilfe von Taktik-Sheets zukünftige Traummannschaften zu erstellen. Es ist fast erstaunlich, wie sich der Ultimate Team Modus im Laufe der Jahre von einem simplen DLC-Add On zum absoluten Kern des Spiels entwickelt hat. Und in Anbetracht der Tatsache, dass EA mit Sicherheit gute Verdienste mit den beliebten FIFA Coins macht, ist es wenig überraschend, dass man insbesondere in diesem Modus die meisten Verbesserungen wiederfindet. Aber auch Spieler, die kein Geld in das Spiel investieren möchten, werden ganz auf ihre Kosten kommen. Auch wenn es natürlich etwas länger dauert, bis man die wirklich großen Spieler in seinen Reihen hat. An dieser Stelle kommt jedoch das neue Leih-System ins Spiel, welches einem erlaubt seine FUT-Mannschaft für ein paar Spiele mit einigen besonderen Top-Kickern auszustatten (zum Bespiel Bale oder Vidal). Dies hilft vor allem zu Beginn dabei etwas mehr Kreativität in sein Team zu bringen. Was den Ultimate Team Modus angeht hat EA einen weiteren Schritt in die richtige Richtung gemacht hat. Man darf gespannt sein, wie sie diesen Modus auch in Zukunft noch weiterhin verbessern werden. Ein weiteres Lob verdient der solide Onlinemodus, der meist frei von Lag und Unterbrechungen ist. Es sei denn die FIFA Server sind mal wieder offline, was vor allem in den ersten 1-2 Wochen relativ häufig vorgekommen ist. In Anbetracht der Tatsache, dass man es aber mit einem der größten Veröffentlichungen des Jahres zu tun hat, ist es etwas enttäuschend, dass EA dieses Problem zum wiederholten Mal nicht verhindern konnte. Über allem steht am Ende jedoch die Enttäuschung, dass es wieder mal kaum Innovationen und Überraschungen gibt. Stattdessen ist es offensichtlich, dass EA in Sachen Content und Modi ganz klar dem Zitat des englischen Starkickers Gary Lineker gefolgt ist: Never change a winning team / Ändere niemals ein Siegerteam.

4 The Gameplay

Während die Modi größtenteils unberührt blieben, lassen sich jedoch vor allem beim Gameplay einige Neuerungen wiederfinden. Zu den größten Veränderungen gehört sicherlich das neue Dribble-System, welches dafür sorgt, dass sich die Spieler nun etwas filigraner durch die gegnerischen Abwehrreihen bewegen können. Und obwohl dies vor allem dabei hilft das ewige Spammen der Lob-Funktion aus dem Spiel zu verbannen, sorgt das neue Dribble-System dafür, dass insbesondere Spieler mit Pace meist problemlos durch die gegnerischen Abwehrreihen laufen können. Ein Problem ist weg, ein neues ist da. Ähnlich sieht die Situation bei den Torhütern aus. So hat man dieses Jahr großen Fokus auf eine realitätsnahe Darstellung der Schlussmänner gelegt. Und während dies in manchen Situationen tatsächlich der Fall ist, kommt es leider noch viel zu oft vor, dass die Keeper mit merkwürdigen Aktionen auffallen. Ungewollte Abpraller, schlechtes Stellungspiel und ab und zu sogar gar keine Reaktion. Was auch immer EA mit den Schlussmännern gemacht hat, bedarf definitiv einer Generalüberholung. Eine Generalüberholung hat im Übrigen auch das Schusssystem bekommen. Während man in „FIFA 14“ meist die volle Kontrolle über seinen Abschluss hatte, ist dies inzwischen nicht mehr der Fall. Viel zu oft sorgt das Spiel mit seinen komischen Entscheidungen für Kopfzerbrechen beim Spieler. Und genau hier kommt es zur alles entscheidenden Preisfrage: Spielt man FIFA zum Spaß oder zur Herausforderungen? Gehört man zu den Personen, die ersteres bevorzugen, gibt es sicherlich kaum ein Spiel, welches einem schneller in die Welt des virtuellen Kickens hinein ziehen wird. Wer jedoch darauf ist das Spiel zu meistern, wird auch in „FIFA 15“ wieder mal mit merkwürdigen Situationen konfrontiert. Angefangen mit den miserablen Torhütern bis hin zum serientypischen Momentumwechsel. Letzteres sorgt dafür, dass man viel zu oft in Situationen gelangt, wo das Spiel plötzlich eine komplett andere Richtung einnimmt. In der Szene bezeichnet man dieses System auch als Scripting. Wenn man mit diesen Problemen der Ungerechtigkeit jedoch leben kann, wird man mit einem soliden Fußballspiel belohnt. Realismus sollte man jedoch nicht erwarten. Da schnelles Offensivspiel inzwischen so sehr im Vordergrund steht, wie noch nie zuvor, fällt klassisches Mittelfeldgeplänkel meist ins Wasser. Ab und zu erinnert das Geschehen mehr an ein Ping Pong Spiel. Während die Verkaufszahlen aber inzwischen eindeutig zeigen, dass das den meisten Spielern vollkommen egal ist, dürfen sich alteingesessene FIFA Zocker auf eine solide Version des klassischen Serien-Gameplays freuen. Freunde des realistischen Fußballspiels sollten sich jedoch der Tatsache bewusst sein, dass man eben diesen hier nicht findet.

4 The Graphics

Was die Bewertung der Grafik angeht erreicht „FIFA 15“ sowohl Tiefen, als auch Höhen. So hat man insbesondere dem Publikum ein besonderes Facelifting spendiert. Um die ohnehin schon gute Präsentation so TV-nah, wie möglich zu machen, reagiert das Publikum in „FIFA 15“ nicht nur durch verbale Äußerungen, sondern auch in Form von speziellen Choreographien. Und auch die Spieler an sich zeigen nun deutlich mehr Emotionen. Dies ändert zwar wenig am Spielverlauf, aber was die Präsentation angeht erreicht man definitiv ein neues Level. Darüber hinaus hat man auch dem Spielfeld ein Update spendiert. Im Laufe der 90 Minuten sieht man unter anderem, wie sich das Grün nach und nach verändert und vom Spielverlauf gekennzeichnet wird. Nichtsdestotrotz sorgt vor allem die fragwürdige Physik-Engine dafür, dass FIFA am Ende des Tages nur ein Videospiel bleibt. Obwohl die Präsentation so realistisch, wie möglich sein soll, sorgen die zahlreichen Animationen dafür, dass dem Spiel eine gewisse Natürlichkeit fehlt. Den sprichwörtlichen Vogel schießen jedoch die ungewollten Stürze ab, die immer wieder in Folge der merkwürdigen Physik-Engine auftreten. Während man zu Beginn noch darüber lacht, sorgen vor allem daraus resultierende Elfmeter dafür, dass einem das Lächeln schnell wieder vergehen wird. Und auch die virtuellen Abbilder der einzelnen Kicker hinterließen einen gemischten Eindruck. Während die bekanntesten Spieler ihren echten Vorbildern zum Verwechseln ähnlich aussehen, sehen die etwas weniger bekannten Spieler eher durchschnittlich und generisch aus. Was jedoch alle Kicker gemeinsam haben, ist gewisser Comic-Look, der sich bereits seit Jahren durch sämtliche FIFA Spiele zieht. Ein weiteres Übel, welches man bereits aus den vergangenen Teilen kennt, ist das deutsche Kommentatoren-Duo, die vor allem im Vergleich zum englischen Duo ganz klar den Kürzeren ziehen. Alles andere als negativ ist jedoch der Lizenzsoundtrack ausgefallen, der wieder mal mit zahlreichen Songs ausgestattet wurde, die sofort in den Kopf gehen.

FAZIT:

„FIFA 15“ hat fast alles: Viele Lizenzen, viele Modi und viele Spieler. In Anbetracht dieser Punkte wird es wenig überraschen, dass sich der Titel auch in diesem Jahr wieder sehr gut verkaufen wird. Nichtsdestotrotz ist „FIFA 15“ keineswegs perfekt. Das liegt nicht nur an der Tatsache, dass es kaum relevante Unterschiede zum vorherigen Jahr gibt, sondern auch am Gameplay, welches jeglichen Realismus vermissen lässt. Aber auch McDonalds ist kein fünf Sterne Restaurant. Ähnlich, wie das beliebte Fast Food Restaurant macht „FIFA 15“ alles nötige, um den Casual-Spieler zu befriedigen. Und so lange Konami weiterhin nur mit gezogener Handbremse programmiert, wird man diese Idee auch nicht loslassen.

[ Review verfasst von Dimi ]

Kommentar verfasst von crack-king

In diesem Jahr ist „FIFA“ noch mehr Licht und Schatten als sowieso schon. Aber fangen wir mal mit den positiven Dingen an. Da gibt es einerseits einige gute Verbesserungen beim Gameplay durch neue Animationen, die das Erlebnis noch realer machen. Zu erwähnen sei z.B. das Spieler im Strafraum die Hände anlegen, um keinen Handelfmeter zu verursachen. Aber auch das Tempo wurde minimal gedrosselt und man kann die Spieler noch besser kontrollieren. So weit, so gut. Doch dann wirft man den Online-Modus an und fragt sich, was gerade passiert ist. Denn das „FIFA 15“ im Online-Modus hat noch relativ wenig mit dem „FIFA 15“ im Offline-Modus zu tun und wohl noch weniger mit echtem Fußball. Halbwegs realistischer Spielaufbau? Fehlanzeige. Realistisches Tempo? Fehlanzeige. Was online passiert, erinnert eher an einen Michael Bay Film als an FIFA, weil alles so unfassbar schnell abläuft und man mit Steilpässen teilweise das komplette Spielfeld problemlos überbrücken kann und dann mit einem Volley aus 30-40m einnetzt. Und das ist wahrlich keine Seltenheit. Da verwundert es auch nicht, dass man in FIFA Ultimate Team eher auf schnelle Spieler antrifft, als auf gute, weil Schnelligkeit der Schlüssel zum Sieg ist. Wobei auch hier EA seine eigenen Regeln ansetzt und man manchmal hilflos dem Gegner ausgeliefert ist. Mal gewinnt man 4 Spiele in Folge und dann verliert man wieder 5 und das ist keine Seltenheit. Denn plötzlich können Hummels und Sokratis keinen Kullerball mehr abfangen und in einem anderen Spiel rennen sie alles und jeden nieder. Übrigens ist es ein Unding, dass EA die Verbindungsanzeige vor dem Spiel entfernt hat. So darf man viel zu oft mit irgendwelchen Leuten zusammenspielen, die von DSL wohl noch nie gehört haben und dann wird das Spiel zum absoluten Glücksspiel, wenn alles ruckelt und laggt. Übrigens kann man anders als im Season Modus im FIFA Ultimate Team Modus immer noch nicht nach Spielern filtern, die den eigenen Gegebenheiten entsprechen. Warum EA? Aber auch offline ist nicht alles gold, was glänzt und so sind die Karrieremodi so anspruchslos wie eh und je und man beginnt sich zu fragen, was die Leute vom eingestellten Fußball Manager aktuell machen. Immerhin können die neuen Torhüter durchaus überzeugen und warten jetzt mit realistischen Paraden, aber auch Patzern auf. Zwar kommt es manchmal auch zu üblen KI-Aussetzern, aber das ist eher selten der Fall und nehme ich gerne in Kauf, wenn ich sonst deutlich besser umgesetzte Torhüter erhalte. Unterm Strich bekommt man mit „FIFA 15“ immer noch das beste Gesamtpaket mit viel Inhalt, was bei der Konkurrenz auf dem Markt auch nicht sonderlich schwer ist. Aber EA sollte sich nicht zu sehr auf seinen Lorbeeren ausruhen und lieber mal den Online-Modus reparieren, denn so grenzt das an der Unspielbarkeit.

Pluspunkte:

  • TV-ähnliche Präsentation
  • Ultimate Team macht süchtig
  • Sehr guter Netcode

Minuspunkte:

  • Fragwürdige Physik-Engine
  • Kaum Realismus
  • Keine neuen Modi



Infos zum Spiel
NameFIFA 15
SystemPlayStation 4
PublisherElectronic Arts
GenreSport
USKohne Altersbeschränkung
PEGI3+
Preis59,99 €
PlatinumNein
Release
 25.09.2014
 23.09.2014
 09.10.2014
Spielerzahl22
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
Speicherbedarf19GB
HeadsetJa
720pJa
1080pJa
Sixaxis Tilt SupportNein
PlayStation MoveNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
FIFA 15
Gameplay
7.0
Atmosphäre
9.0
Grafik
7.5
Sound
7.0
Spielspass
7.5
 

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