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Pro Evolution Soccer 2016
21. September 2015

Frohe Kunde für alle Fussball Fans! Der Ball rollt wieder. Und zwar sowohl in der Bundesliga, als auch auf der Konsole. Mit dem Release von Pro Evolution Soccer 2016 schiebt sich Konami wieder an die Genrespitze zu erobern. Und nachdem PES 2015 als Rückkehr zur alten Form tituliert wurde, scheint dieses Unterfangen deutlich realistischer, als in den Jahren zuvor. Obs jedoch wirklich geklappt hat, erfahrt ihr in den nächsten Zeilen.

Alles beim Alten

Wie schon in der Einleitung erwähnt, war PES 2015 eine Rückkehr zur alten Form für die Fussballserie von Konami. Nach Jahren der Mittelmäßigkeit, konnte man sowohl grafisch, als auch vom Gameplay her wieder an glorreiche Tage anknüpfen.  Und PES 2016 zeigt vom ersten Moment an, dass man in Anbetracht dieses Erfolges keine allzu großen Risiken wagen wollte. Dementsprechend überrascht es wenig, dass schon das Hauptmenü fast 1:1 wie das des Vorjahres aussieht. Zwar immer noch recht spartanisch, aber dennoch ohne Fehl und Tadel. Und auch bei den Spielmodi scheint sich auf dem ersten Blick nicht viel geändert zu haben. Doch beim genauen Hingucken stellt man fest, dass es doch einige nennenswerte Neuerungen gibt. Angefangen mit der Master League. Diese wurde nicht nur optisch aufgefrischt, sondern auch mit RPG-Elementen erweitert. So geht es nicht nur darum mit Hilfe von Siegen in die nächste Spielklasse aufzusteigen, sondern auch mittels Trainingseinheiten die Fähigkeiten eurer Mannschaft zu verbessern. Die Master Liga kann auch als Fussball Manager Light beschrieben werden. Ohne unnötig komplex zu sein, kann man fast sämtliche Aspekte eines professionellen Vereins leiten. Im Vergleich zu den vergangenen Versionen wirkt die Meister Liga sehr modernisiert und deutlich einfacher in der Bedienung.

Neben der Meister Liga ist der My Club Modus das nächste Highlight von PES 2016. Und auch hier lautet das Motto: Never change a winning team. Abgesehen von kleinen Veränderungen erinnert der My Club Modus sehr an die letztjährige Version. Bei dem Modus handelt es sich um Konamis Konkurrenzprodukt zu EA’s Ultimate Team. Anstatt von Kartenpacks gibt es weiße, bronzene, goldene und schwarze Bälle, die euch per Zufallsprinzip einen Spieler geben. Das Geld für diese Bälle bekommt man entweder durch In-Game Guthaben, welches man durch gewonnene Spiele bekommt, oder halt durch richtiges Geld, welches man im PSN Store ausgeben kann. Und da es keinen Transfermarkt a la FIFA gibt, dauert es bei PES leider etwas länger bis man auch namhafte Spieler in seinen eigenen Reihen hat. Stattdessen bekommt man oftmals unbekannte Spieler aus Asien oder Südamerika angedreht. Und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass dies nichts ausmacht. Aber da Konami halt nicht die offizielle FIFA Lizenz hat, bleibt einem als Spieler nichts anderes übrig, als damit zurecht zu kommen. Hat man jedoch einige gute Kicker in seinen Reihen kann man diese sowohl gegen die KI, als auch gegen echte Spieler aufs Grüne schicken. Eine interessante Neuerung ist die Addition von RPG Elementen. Mit jedem absolvierten Spiel bekommen eure Spieler Erfahrungspunkte mit denen sie nach und nach immer besser werden. Ein interessantes Detail, welches der Serie auf einer guten Art und Weise dabei hilft sich von Ultimate Team zu differenzieren.

Ansonsten gibt es immer noch unzählige Pokal- und Ligawettbewerbe. Darunter auch exotische Turniere, wie zum Beispiel die AFC Champions League oder auch die Copa Sudamericana. Freunde des europäischen Vergleichs dürfen sich wieder mal auf die Champions League und die Europa League freuen. Und wer sich am Liebsten einfach nur um einen einzelnen Kicker kümmern möchte, findet im Become A Legend Modus eine gelungene Alternative, die inhaltlich jedoch nur wenige Veränderungen zu den vorherigen Versionen besitzt.

Joga Bonito

Obwohl das Gameplay auf der Vorjahresversion basiert hat es sich Konami nicht nehmen lassen einige Veränderungen einzubauen. Angefangen mit zahlreichen neuen Animationen, die das Spielgeschehen noch runder aussehen lassen. Auffällig jedoch: Trick- und Spezialaktionen passieren in PES 2016 deutlich häufiger. Und man guckt dann halt doch etwas verwundert, wenn man sieht, wie ein Thomas Müller zum zweiten Mal im Spiel einen Fallrückzieher macht oder den Ball verhältnismäßig oft mit der Hacke annimmt. Einerseits ist es zwar schön diese Animationen zu sehen, aber andererseits geht damit etwas Realismus verloren. Weiterhin wurde das Spieltempo ein wenig erhöht. Wer möchte kann die Geschwindigkeit in die Einstellungen jedoch zurückschrauben. Durch die schnelleren Passstafetten wirkt das Geschehen etwas hektischer. Aber Zustände, wie zum Beispiel bei FIFA 14 und 15 braucht man nicht zu befürchten. Eine Sache, die man jedoch eindeutig von FIFA übernommen hat, sind die interaktiven Jubelsequenzen, die sich in Sachen Kreativität keinesfalls vor der Konkurrenz verstecken brauchen. Das beste Beispiel ist natürlich Tottis Selfie Jubel. Nicht ganz so gefallen haben mir hingegen die Keeper. Zwar zeigen die sich bei Fernschüssen nun relativ stabil, aber sobald man mit seinem Sturm in den Strafraum kommt, haben sie meistens keine Chance. Etwas mehr Stabilität auf der Linie wäre wünschenswert. Darüber hinaus fiel mir auf, dass die Steuerung im Online-Modus etwas schwammiger wirkt, als beim Offline-Spiel. Zu guter Letzt möchte ich noch auf die überarbeiteten Schiedsrichter eingehen, die sich kaum am Spielgeschehen beteiligen. Stattdessen kann man mit Quadrat und X fast ununterbrochen Fouls begehen ohne dass der Schiri dazwischen haut. Für mich ist das Ganze unverständlich. Während die Gameplay-Basis nach wie vor sehr zu gefallen weiß, sorgen kleinere Mankos in der Addition für einen faden Beigeschmack.

Lizenz-Irrsinn

In Sachen Lizenzen muss PES im Vergleich zu EA klar den Kürzeren ziehen. Zwar gibt es immer noch zahlreiche Ligen und renommierte Clubs mit offiziellen Trikots und Spielern, aber nichtsdestotrotz ist die Auswahl immer noch recht überschaubar. Aus diesem Grund hat sich wohl jemand bei Konami gedacht, warum es nicht sinnvoll wäre den altbekannten Bilderimport wieder in das Spiel einzufügen. Mit Hilfe dieses Features kann man nun Trikots und Logo-Sets aus dem Internet runterladen und via USB-Stick auf eure PS4 übertragen. Im Editor kann man anschließend die Bilder übertragen und das Aussehen der einzelnen Vereine richtig stellen. Diese Prozedur ist zwar sehr leicht, aber dennoch äußerst zeitaufwendig. Außerdem hilft es nicht, dass Konami zum Zeitpunkt der Veröffentlichung keinen offiziellen Transfer-Patch auf dem Markt geworfen hat. So findet man zum aktuellen Zeitpunkt weder Vidal noch Costa bei den Bayern. Natürlich wurde das Update bereits angekündigt, aber trotzdem wäre eine schnellere Aktualisierung mehr als wünschenswert.

Grafik & Sound

Wie auch im vergangenen Jahr basiert PES 2016 auf der sogenannten Fox Engine, die von Hideo Kojima und seinem Entwicklerstudio programmiert wurde. Und meiner Meinung nach kann sich die Engine wahrlich sehen lassen. Dafür sprechen unter anderem flüssige 60fps bei 1080p. Viele Akteure sind klasse animiert und die Stadien ebenso. Leider gibt es aber immer noch zahlreiche Akteure, die nur bedingt so aussehen, wie ihre realen Vorbilder. Dabei handelt es sich meist um die etwas unbekannteren Spieler. Deutlich imposanter sind jedoch die neuen Wettereffekte ausgefallen. Insbesondere, da Wetterveränderungen nun auch während eines Spiels passieren können. So kann eine Partie zwar bei trockenem Wetter beginnen, endet jedoch dann bei strömenden Regen. Des Weiteren hätte ich mich gefreut, wenn es noch mehr Stadien geben würde. So bleibt die Gesamtanzahl jedoch recht überschaubar. Ebenfalls überschaubar ist die Leistung des Kommentatoren-Duos, die nicht mal ansatzweise mit den Sprüchen der Konkurrenz mithalten können. Erschwerend kommt die Tatsache, dass Kult-Moderator Wolf Fuss nach über 10 Jahren die Seiten gewechselt hat und ab sofort für FIFA moderiert. Sein PES Nachfolger kann ihm nicht mal ansatzweise das Wasser reichen. Immerhin ist der Hintergrund-Soundtrack mit zahlreichen lizensierten Pop-Songs sehr anständig. Gleiches gilt für die hervorragen Sprechchöre der Stadionbesucher.

FAZIT:

20 Jahre Pro Evolution Soccer. Eine lange Geschichte mit zahlreichen Auf und Abs. Und während man die PS3-Ära fast komplett verschlafen hat, scheint man auf der PS4 nochmal frische Luft geschnappt zu haben. PES 2016 setzt da an, wo sein Vorgänger aufgehört hat: Top-Gameplay mit einer soliden Optik. Dennoch konnte der Funke bei mir nicht ganz überspringen. Nach der äußerst gelungenen Vorjahresversion hätte ich mehr gewünscht, dass Konami noch ein bisschen mehr in die Offensive geht. Stattdessen gibt es viel Altbekanntes. Dennoch ist das Spiel eine sehr solide und unterhaltsame Fussballsimulation.

[ Review verfasst von Dimi ]

Pluspunkte:

  • Tolles Gameplay
  • Solide Grafik
  • Editor-Modus endlich wieder umfangreicher

Minuspunkte:

  • Editieren immer noch zu zeitaufwändig
  • Schlechte Schiedsrichter
  • Schlechte Torhüter 

 



Infos zum Spiel
NamePro Evolution Soccer 2016
SystemPlayStation 4
PublisherKonami
EntwicklerKonami
GenreSport
USKohne Altersbeschränkung
PEGI3+
Preis59,99 €
PlatinumNein
Release
 17.09.2015
 2015
 2015
Spielerzahl22
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
Speicherbedarf22GB
HeadsetJa
720pJa
1080pJa
Sixaxis Tilt SupportNein
PlayStation MoveNein
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Screenshot Galerie
Pro Evolution Soccer 2016
Gameplay
8.0
Atmosphäre
8.0
Grafik
8.0
Sound
7.0
Spielspass
8.0
 

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