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See the Future - PlayStation 4

Gespannt warteten die PlayStation Fans und die Spiele Presse auf den 20.2.2013. Als dann Group CEO of Sony Computer Entertainment Andrew House pünktlich um Mitternacht unserer Zeit die Bühne betrat, war eines klar, Sony hat etwas zu verkünden. Ohne eine lange Einleitung oder viel PR-Gerede sprach er die Worte auf die alle warteten: "PlayStation 4!" Damit begann eine zweistündige Präsentation, welche die Richtung der Marke PlayStation für die nahe Zukunft vorgeben sollte!

Wer ist Mark Cerny?

Nach dem sich Altmeister Ken Kutaragi mit der dritten Generation seiner PlayStation Konsole zur Ruhe gesetzt hat, ist es nun an der Zeit den neuen Hardware Designer vorzustellen, Mark Cerny. Hinter dem Namen Mark Cerny verbirgt sich ein Visionär der modernen Computerspielbranche. Bereits mit 18 Jahren arbeitet er als Designer an dem Atari Spiel Marble Madness. Danach verschlug es ihn zu Sega, wo er an Spielen wie Sonic the Hedgehog 2 und Kid Chameleon mitgearbeitet hat. Nach Sega folgten die Universal Interactive Studios, wo er an den ersten PlayStation Spielen wie Disruptor, übrigens Insomniac Games erstes Spiel, als Executive Producer und Designer arbeitete. Dank seiner Mithilfe wurden Spyro und Crash Bandicoot zu den erfolgreichsten Spielen auf der PlayStation und Cerny stieg zum Vize Präsidenten von Universal Interactive Studios auf. Seit diesen Tagen findet man seinen Namen in vielen PlayStation Spielen wie in der Jak & Dexter oder Ratchet & Clank Reihe aber auch bei God of War, Uncharted und Killzone hatte er seine Finger im Spiel. Im Jahre 2010 wurde Cerny von der Academy of Interactive Arts & Sciences in die Hall of Fame der Videospiel Entwickler aufgenommen und teilt sich diesen Titel mit Größen wie Shigeru Miyamoto, Sid Meier, John D. Carmack und der jüngsten Zugang Gabe Newell. Mit ihm an der Spitze der PlayStation Hardware Abteilung und mit der Unterstützung des renommierten ICE-Teams von Naughty Dog hat Sony die optimalen Voraussetzungen geschaffen, dass diese Konsole in die Geschichte eingeht. Doch was nützen einen die besten Entwickler, wenn man nicht die richtige Hardware hat.

Bescheiden und voller Enthusiasmus kündigte Mark Cerny die PlayStation 4 an

8 GDDR5-RAM

Im Gegensatz zu den vorherigen Konsolen gingen Mark Cerny und Sony auf die Entwickler zu und fragten, was sie sich für die neue Generation der PlayStation wünschen würden. Das Ergebnis ist eine PlayStation 4 die mehr einem modernen PC als einer klassischen Konsole ähnelt. Als CPU wird ein 8 Kern 64-Bit x86-Prozessor mit Codename „Jaguar“ von AMD gewählt. Bei der GPU verlässt man sich auf einen mit 800Mhz getakteten AMD Radeon Chip mit insgesamt 18 Compute Units. Die größte Überraschung dürften jedoch die 8GB Unified GDDR5-RAM mit 176GB/s sein. Man greift somit auf den modernsten und schnellsten RAM-Baustein auf den Markt zurück, welcher zurzeit nur in High-End PC Grafikkarten seinen Einsatz findet. Dabei haben die meisten aber nur ca. 2-3GB und in der PS4 ist also ca. vier mal so viel Speicher vorhanden, welcher dynamisch für Grafik oder andere Dinge aufgeteilt werden kann. Das ganze System teilt sich nämlich diesen Speicher, was bei der PS3 noch nicht ging. Dort gab es eine strikte Aufteilung des Speichers und sorgte somit oft für Kopfzerbrechen bei den Entwicklern. Die Menge des Speichers ist aber nicht mal der größte Vorteil. In erster Linie profitieren Entwickler beim GDDR5 von der Bandbreite, welche mit 176GB/s angegeben wird. Wenn man das nun herunterrechnet, haben Entwickler bei einem Spiel mit 60 Bildern pro Sekunde rund 3GB zur Verfügung, die man pro Bild berechnen kann. Zum Vergleich: Bei aktuell in vielen PCs verbautem DDR3 RAM mit ca. 20GB/s hätte man nur 300MB zur Verfügung! Trotzdem war es eine riesige Überraschung, dass Sony gleich 8GB von diesem hochwertigen Speicher verbauen möchte. Immerhin ist der Speicher zur Zeit in eher kleinen Bausteinen verfügbar, welche somit viel Platz auf der Platine einnehmen. Man darf also gespannt sein, was Sony sich da überlegt hat. Selbst einige Entwickler waren davon überrascht, da bislang nur von offiziell 4GB die Rede war.
Neben der GPU und CPU wurde aber noch ein ARM-Prozessor für Upload- und Download von Anwendungen im Hintergrund, sowie zur Aufnahme von Gameplayvideos eingebaut. Ansonsten verlässt man sich auf die bekannte Technik der PS3. Angefangen vom 6 fachen Blu-Ray Laufwerk, verbauter Festplatte (keine SSD!) bis hin zum Optical Digital Output und HDMI ist alles vorhanden, was man sich wünscht und gewohnt ist. Mit dem Rest der Welt kommuniziert man wieder über WiFi oder auch über Ethernet, auch Bluetooth 2.1 und USB 3.0 sind an Board. Einzig die Frage, wie die PS4 aussehen soll ist offen. Shuhei Yoshida von den Sony Worldwide Studios erklärt, dass man zuerst die Funktionen der PS4 und dem neuen Kontroller konzentrieren wollte und zu einem späteren Zeitpunkt das Finale Design präsentieren will. Bezüglich der 4k Auflösung bestätige er, dass Spiele nur in 1080p mit 60fps laufen und sich in naher Zukunft auch nichts daran ändern wird. Dafür kann man die neue Auflösung bei Filmen ausprobieren, die die PS4 in 4k ausgeben soll.

Ein nicht so geheimes Geheimnis!

Bereits vor dem PlayStation Meeting sorgten Fotos des angeblichen DualShock für Gesprächsstoff. Bei der Präsentation gab es dann Gewissheit, die angeblichen Fotos entsprechen der Wahrheit. Man bleibt dem Urdesign von Teiyu Goto treu, doch wurde der DualShock in gewissen Punkten ergänzt oder überarbeitet. Das auffälligste Merkmal ist das Touchpad, welches sich an der Stelle von Start und Select befindet, wie auch die dreifarbige LED Lightbar. Wie genau das Touchbad eingebunden werden soll ist noch ein Geheimnis. In der technischen Beschreibung geht hervor, dass es klickbares Touchpad ist und bis zu zwei Finger gleichzeitig erkennen soll.Bei der LED-Lightbar kommt die bekannte Move-Technologie zum Einsatz. Durch die mitgelieferte Kamera mit zwei Kameras und einem Mikrofon erkennt die Konsole wo sich der Spieler im Raum befindet und bietet noch mehr Präzision als bislang. Zusätzlich will man über den Einsatz der Farben der Leuchleiste dem Spieler ein besseres Feedback geben. 

Evolution statt Revolution: Der Dualshock 4

Eine weitere große Neuerung ist der Share Knopf, welcher kinderleicht das Teilen von Fotos und Videos ermöglichen soll. Mit einem Knopfdruck sollen Bilder und Videos auf der PS4 gespeichert werden und sollen danach sofort zum Teilen auf Facebook und Co bereit sein. Neben diesen drei auffälligen Neuerungen findet man zusätzlich noch einen kleinen Lautsprecher und einen Kopfhörer Anschluss. Bis auf diese Änderungen bleiben die Grundfunktionen des DualShock bestehen. Rumble und die Sixaxis Technologie bleiben weiterhin erhalten, sowie der festverbaute 1000mAh Akku. Neben den technischen Neuerungen findet man auch im grundlegenderen Design nur kleinere Änderungen. Erstaunlicherweise ist der DualShock 4 durch die neu verbaute Technologie nur geringfügig Größer als der DualShock 3. Nur bei dem Gewicht hat man zugelegt und von 183g auf 210g erhöht. Ähnlich wie bei einigen Varianten der ersten DualShock Generation gibt es nun konkave Sticks. Trotz dieser Änderungen scheint der Controller gut bei der Presse anzukommen und soll nach ersten Berichten gut in den Händen liegen. 

Die dritte Generation der PlayStation Eye

Mit der EyeToy auf der PS2 landete Sony einen Hit, verkaufstechnisch wie auch bei der Technologie. Anders bei der PlayStation 3, wo erst spät mit Move eine sinnvoll Weiterentwicklung der PlayStation Eye auf den Markt kam. Mit der dritten Generation der Technik soll sich das nun noch weiter verbessern. Wie der DualShock 4 ist sie ein fester Bestandteil der PlayStation und soll bei Videoaufnahmen und zur Erkennung der Move Hardware und des Spieler zum Einsatz kommen. Damit sie aber den Ansprüchen der Hardware gerecht wird, wurden die Funktionen ordentlich aufgewertet. Bisher erkannte die PlayStation Eye den Spieler nur zwei Dimensional, dank einer zweiten Kamera ändert sich das nun, da man ihm einen Punkt im Raum zuordnen kann. Beide Kameras liefern eine Auflösung von 1280×800 pixel mit 60fps und kann bei Bedarf auf 640×400 pixel mit 120fps oder auf 320×192 pixel mit 240fps geändert werden. Auch die Anzahl der Mikros wurde auf drei erhöht, was der Spracherkennung zu Gute kommen soll. Wie weit ein Controllerloses Spielen möglich ist, kann man zur Zeit noch nicht einschätzen. Anhand der bisherigen Informationen ist es aber ein großer Schritt nach vorne und sollte deutlich bessere Ergebnisse wie bei PS2 EyeToy Spielen erzielen.

Orientiert sich stark an Kinect von Microsoft

Das schwere Erbe des Cell Prozessors

Der größte Fehler den Sony bei der PlayStation 3 machte war nicht der Preis, sondern der Cell Mikrochip. Dieser Chip schlägt damals wie noch heute seine Konkurrenten. Er ist einzigartig und kann großartiges Leisten, wenn man ihn beherrscht. Über die Jahre hinweg konnten aber nur wenige Programmierer diesen Chip bändigen und sein wahres Potenzial ausschöpfen. Spiele wie Uncharted und God of War beweisen es eindrucksvoll, aber nun offenbart sich der Nachteil. SCEE Boss Shuhei Yoshida bestätigte jetzt, was viele bereits vermutet haben, die PlayStation 4 ist nicht abwärtskompatibel. Egal ob PlayStation 3 Spiele oder PS3 PSN Titel, die PlayStation 4 schafft es nicht diese Medien wiederzugeben, da eine Emulation des Cell-Prozessors mit aktueller Hardware nicht möglich ist und das Verbauen des Cells auf der Platine zu teuer und zu viel Platz verbrauchen würde. Aber möglicherweise wird Sony anderweitig eine Lösung dafür finden.

Die Zukunft liegt im Internet

Vor einiger Zeit hat Sony völlig überraschend die Übernahme des Unternehmens Gaikai verkündet, welches sich durch das Streamen von Spielen über das Internet einen Namen gemacht hat. Lange Zeit wurde vermutet, was Sony damit vorhat, da Sony sich nie so wirklich dazu geäußert hat. Nun ist es klar endlich klar, denn in der PlayStation 4 setzt Sony alles auf die Karte Internet. So wird die Abwärtskompatibilität der PS4 über den Gaikai-Dienst ermöglicht. Statt die Spiele also direkt auf der PS4 abzuspielen, werden sie über das Internet gestreamt. Wie genau dies jedoch funktionieren soll, ist noch unklar. Fraglich ist auch, ob es mit unseren eher schwachen Leitungen überhaupt gut funktionieren wird. Für die Zukunft ist das aber ein richtiger und wichtiger Schritt und Sony bietet noch viel mehr Funktionen mit der PS4. So soll es eine starke Integrierung von Sozialen Netzwerken, wie Facebook oder Twitch geben, wo man dann seine aktuellsten Erfolge mit der ganzen Welt teilen kann. Diese Informationen sollen jedoch auch dazu genutzt werden, um dem Spieler im Store dann gezieltere Werbung einzublenden. Glücklicherweise sollen die Funktionen aber alle abschaltbar sein!

Sharen & Social Networking - Die Zukunft ist vernetzt

FAZIT:

Viel verriet man bezüglich der Hardware nicht, aber was man zeigte kann sich sehen lassen. Nach drei PlayStation Generationen war Sony endlich bereit dazuzulernen und auf die Meinungen von Entwicklern zu hören. Das Ergebnis ist eine PlayStation, welche in den nächsten Jahren PCs überlegen sein wird und lange mithalten können sollte. Auch die Weiterentwicklungen des DualShock und der PlayStation Eye Kamera können sich sehen lassen. Bleibt nur noch die Frage, ob Sony es wirklich schafft die 8GB RAM platz- und kostentechnisch unter einen Hut zu bringen und ob man den angepeilten Release der Konsole Ende 2013 auch in Europa durchziehen kann.

[ Special verfasst von Andy ] [ (c) 2013 www.onpsx.de ]

Diskutiert darüber in unserem Forum: http://forum.onpsx.de/forumdisplay.php?f=95

 

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