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Deepwater Horizon

 

Katastrophen und Heldengeschichten werden gerne fürs Kino adaptiert und meist gehörig aufgebauscht und mit einem Pathos Stempel versehen. Sowas kann gutgehen oder schnell mal ein Schuss in den Ofen werden. Regisseur Peter Berg schuf schon mit dem intensiven “Lone Survivor” und dem kurzweiligen Action Thriller “Operation: Kingdom” zwei sehenswerte Filme. Gute Vorzeichen für den Katastrophenfilm “Deepwater Horizon”? 

Originaltitel: Deepwater Horizon
Regie: Peter Berg
Darsteller: Mark Wahlberg, Kurt Russell Douglas, M. Griffin, James DuMont, Joe Chrest, Gina Rodriguez, John Malkovich
Laufzeit: 108min
FSK: 12
Ton: Dolby Atmos 7.1.4 (Deutsch, Englisch)
Untertitel: Deutsch
Regionalcode: B
Bildformat: 2,40:1 (1080p)
Produktion: 2016
Erschienen: 06.04.2017 
Vertrieb: Studiocanal
Preis: 15€

Film:
Wir schreiben das Jahr 2010. Die Bohrvorbereitungen der Ölplattform Deepwater Horizon befinden sich 43 Tage in Verzug und der BP Konzern sieht sein Geld schwinden. Grund genug Druck auf den ausführenden Betreiber Transocean auszuüben. Trotz Warnungen lässt sich der BP Konzern jedoch nicht davon abbringen, die Bohrungen voranzutreiben. So kommt es wie es kommen muss und ein gigantischer Blowout lässt die Ölplattform in einem riesigen Feuerball untergehen …

 

Die Katastrophe nahm am 20. April seinen Anfang,  endete für 11 der 116 Besatzungsmitglieder tödlich und verursachte nebenbei die größte Ölpest in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Erst nach 87 Tagen konnte das Bohrloch provisorisch gestopft werden. Die Geschehnisse wurden soweit möglich authentisch wiedergegeben und in eine kleine Rahmenhandlung gesteckt. Um das Fachchinesisch uns Unkundigen näher zu bringen, gibt es auch immer mal wieder kleinere erklärende Einblendungen. So dreht sich alles um den Cheftechniker Mike Williams (verkörpert von Mark Wahlberg), der wie die anderen Arbeiter der Plattform gekonnt eingeführt wird, um eine gewisse Bindung aufzubauen. Im zweiten Akt geht es schließlich um die Geschehnisse, welche zu der Katastrophe führten und lässt dabei kein gutes Haar an den BP Mitarbeitern. Nach gut 45 Minuten entlädt sich schließlich die Spannung in den unausweichlichen Blowout und der Film zeigt ein unvorstellbares Inferno aus Feuer, welches eindrucksvoll zeigt, wohin die über 120 Millionen Dollar Budget gewandert sind. Immerhin wurden auch Teile der Plattform 1:1 als Set nachgebaut.

Hervorzuheben ist dabei, dass niemand als der ultimative Held im engen Muskelshirt hochstilisiert wird. Alle handeln nachvollziehbar und der Situation entsprechend werden Sachen gemacht, die in solchen Situationen wohl normal sind. Klar, Wahlberg steht zweifelsohne im Mittelpunkt, spielt aber zum Beispiel nicht seine Macho Rolle aus “Transformers”. Auch der zum “Bösewicht” degradierte John Malkovich als BP Manager tappt nicht in die Klischeefalle und wird überzeugend dargestellt ohne übermäßig dämonisiert zu werden. Hinzu kommt die unglaublich starke Inszenierung beim Blowout. Der Druck entlädt sich unentwegt und lässt Bauteile und Flammen gen Mitarbeitern vom Stapel und man bekommt selbst schwitzige Hände. Es ist schon beängstigend, wie einem eine solche Naturkatastrophe letztendlich als Film begeistert und unterhält. Hier kommen wir auch zu einem Kritikpunkt. So ist die Zeichnung der Geschehnisse wenige nuanciert und BP wird als alleiniger Bösewicht dargestellt. Fehlende Wartung der Anlagen werden nur als Gag am Rande erwähnt. Auch die folgende Ölpest ist nur eine kleine Randnotiz.

 

Bild:
Technisch ist das Bild auf einem sehr hohem Niveau und der Schmutz und Dreck liegt gestochen scharf auf den Darstellern. Auch wenn das Inferno losbricht überzeugt die Schärfe durchgängig bei den Effektshots. Auch der Kontrast ist stark und überzeugt in allen Szenen, wie auch der kräftige Schwarzwert. Einzig die Unterwasseraufnahmen können da nicht mithalten, sind verschwommen und der Kontrast ist zu lasch, wobei die Inszenierung hier wohl als Stilmittel durchgeht.

Ton:
Fans und Besitzer von Dolby Atmos Equipment werden sich freuen, den es liegt ein 7.1.4 Dolby Atmos Mix auf der Disc. Aber auch wer nicht über die Technik verfügt, den erwartet beim Blowout ein eindrucksvolles Mittendringefühl. Überall hört man nicht nur die Explosionen, sondern auch das knarren und zischen der Ölplattform, welche zu zerbersten droht. Als Demomaterial durchaus zu empfehlen. Auch der Score legt sich gekonnt in den Raum und wurde hervorragend komponiert.

Bonus:
Neben einem ca. 50-minütigen Werbetrailer wo der Cast zu Wort kommt und ein paar Hintergrundinfos dargeboten werden, gibt es noch eine 18-minütige Lobeshymne auf Regisseur Peter Berg. Hinter den Kulissen zeigt uns viele Takes in verschiedenen Sets unkommentiert und pur (also ohne Filter, Effekte etc.), doch von ein paar Texttafeln begleitet. Abschließend gibt es noch zwei Features, welche beleuchten was man für Equipment zum Bohren benötigt und ein Tribut an die Arbeiter auf solch einer Plattform. Natürlich gibt es auch Trailer und etwas Eigenwerbung.

 

FAZIT:
Aufgrund von Skepsis einen vor Pathos strotzenden US Actionreißer zu sehen, verzichtete ich damals auf den Gang ins Kino, was ich nach dem Sichten nun bitter bereue. Pathos und im Wind wehenden US Flaggen halten sich in Grenzen und herausgekommen ist ein spannender und packender Action Thriller, welcher extrem kurzweilig daherkommt und sich nicht unnötig in die Länge zieht. Klar, man weiß ungefähr wie es ausgeht, doch man wird so in den Film gesogen, dass man alles um sich herum vergisst. Zudem ist die Inszenierung und die Soundkulisse einfach bombastisch und lassen nicht nur die Bohrinsel, sondern auch das Wohnzimmer einstürzen!

Bild - 9/10
Ton - 10/10
Bonus - 5/10
Film – 9/10

[Diese Blu-ray wurde uns freundlicherweise von Studiocanal zur Verfügung gestellt]

[Review verfasst von Shagy]

Diskutiert darüber im Forum.

 

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