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Free Fire

Neunzig Minuten, eine schmutzige Location, überzeichnete Charaktere, massig Kugeln, ein paar One-Liner, bisschen Brutalität und fertig ist der neue Kultfilm! Oder doch nicht?

Originaltitel: Free Fire
Regie: Ben Wheatley
Darsteller: Sharton Copley, Armie Hammer, Brie Larson, Cillian Murphy, Jack Reynor
Laufzeit: 91
FSK: 16
Ton: dts-HD 5.1 Master Audio (Deutsch, Englisch)
Untertitel: Deutsch, Niederländisch
Regionalcode: B
Bildformat: 2,35:1 (1080p)
Produktion: 2016
Erschienen: 25.08.2017
Vertrieb: Splendid Film
Preis: 13€

Film:
Kurz und knapp. Treffen sich zwei Fraktionen in einer Lagerhalle. Sagt der eine Typ: Du hast doch letztens meine Schwester in der Bar dumm angemacht! Daraufhin der andere Typ: Ach fick dich! Und los geht die Ballerei … Eigentlich gehts aber um einen Waffendeal, der aufgrund dieser kleinen Auseinandersetzung jedoch gründlich in die Hose geht.

 

Das ganze spielt im Bosten der 1970er Jahre, umfasst um die zehn Charaktere, welche versuchen sich irgendwie aus der Situation zu retten. Das besondere dabei, nicht jeder kann mit Waffen umgehen und es wird nicht beim kleinsten Treffer gestorben. So verzeichnen die Protagonisten erst etliche Streifschüsse und kleinere Treffer an diversen Gliedmaßen, bevor das zeitliche gesegnet wird. So wird von Deckung zu Deckung gerobbt und das ganze mit flotten und plakativen One-Linern und Zickereien garniert. Die Charaktere entsprechen dabei den gängigen Klischees und es wird nichts ausgelassen. Damit man alle schön auseinander halten kann, gibt es den smarten Schönling, eine taffe Lady, den Drogenabhängigen, einen Quotenschwarzen, einen Angsthasen und den Witzbold. Hintergründe zu den jeweiligen Charakteren bekommt man dagegen keine serviert und eine weiterentwicklung sucht man ebenfalls vergebens. Seis drum, da diese Ausgangslage locker für die knapp 90 Minuten ausreicht, wovon fast 70 Minuten die Schiesserei in Anspruch nimmt. Leider gibt es aber auch bei der Story keine Entwicklung und es ist wie es ist. Damit unterscheidet sich das kleine Filmchen von Genre Highlights wie zum Beispiel “Reservoir Dogs”, was letztendlich dafür sorgt, das “Free Fire” das Quäntchen zum Kult fehlt.

Von der Inszenierung her kann “Free Fire” ebenfalls nicht auf ganzer Linie überzeugen. Das 1970er Jahre Setting wurde zwar ansprechend umgesetzt und spiegelt sich in klasse Outfits und einem gutem Soundtrack wieder, doch die Action könnte etwas knackiger ausfallen. Tolle Einfälle wie eine Verfolgungsjagd im kriechen gibt es leider zu selten. Auch wirkt alles etwas zu gewollt und zu sehr auf Kult kalkuliert. Zuweilen gerät der Film auch in der nur knappen Laufzeit bisweilen ins stocken, da es wirklich keinerlei Story gibt. Hier hätte man während der Action sicher auch ein paar Storyfetzen mit einstreuen können, da einige Charaktere sich durchaus schon länger kennen und Verbindungen zueinander haben. Immerhin ist die Kamera immer nah dran und es wurde auf Effekte aus dem Computer weitgehend verzichtet, was dem Film wieder etwas Charme verleiht und zum Ende hin auch für ein paar Gore Effekte sorgt.

 

Bild:
Das Bild ist der Location entsprechend dreckig und durch Filter sehr gelbstichig gehalten. Des Weiteren versinken einige Details im Dunklen. Auf der anderen Seite kann die Schärfe aber weitestgehend überzeugen und ist auf einem höheren Niveau. Ab und An gesellt sich noch etwas Filmkorn hinzu, welches jedoch nicht als störend empfunden wird. 

Ton:
Der Shoot Out wurden kurz gesagt fabelhaft abgemischt! Da die Action recht bodenständig daherkommt und es zu keinem wildem Geballer kommt, lassen sich alle Schüsse hervorragend orten. Immer wieder zischen einem aus den verschiedensten Richtungen Schüsse und Querschläger um die Ohren und schlagen auf der anderen Seite korrekt ein. Dabei gehen dort auch immer wieder Sachen kaputt oder es rieselt Dreck von den Wänden. Die Dialoge und wurden ebenfalls zumindest direktional perfekt abgemischt.

Bonus:
Neben dem Originaltrailer und einer B-Roll findet man noch ein paar Interviews mit dem Cast und der Crew auf der Disc. Im Making Of gibt es dann weiter, teils interessante, Details zum Dreh. Ein Wendecover ist ebenfalls vorhanden.

 

FAZIT:
Die Idee einfach zwei Parteien in einer Location aufeinander zu hetzen hat was und auch, dass die Protagonisten nicht beim kleinsten Treffer das zeitliche segnen ist erfrischend. Leider wirkt einiges aber zu sehr auf Kult getrimmt und zu gewollt. Die komplett fehlende Story stört während der vielen Dialogfetzen auch ein wenig und der Film besteht in den letzten 70 Minuten fast nur aus One-Linern, welche nicht alle sitzen. Die völlig überzeichneten und klischeebehafteten Charaktere sind zudem hart an der Grenze. Alles in allem ein gelungener Genrefilm, der aber weit weg von Kult ist, den er gerne sein möchte.

Bild - 7/10
Ton - 9/10
Bonus - 4/10
Film – 7/10

[Diese Blu-ray wurde uns freundlicherweise von Splendid Film zur Verfügung gestellt]

[Review verfasst von Shagy]

Diskutiert darüber im Forum.




 

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