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Teufel Cinebar 11

Hardware-Tests sind auf OnPSX nicht unbedingt alltäglich, da wir uns primär auf PlayStation-Videospiele konzentrieren. Doch hin und wieder bietet sich eine Gelegenheit und da man gerade bei Entertainment Hardware nicht genug Input bekommen kann, präsentieren wir heute unseren ersten Soundbar Test. Doch fangen wir ganz von vorne an.

Es war einmal…

Am 19. November 2020 erschien die PlayStation 5. Mit dem Launch der neuen Konsole, sollte auch ein neuer 4K TV und ein neues Soundsystem her – statt einer 5.1 Anlage mit Receiver, sollte jetzt eine schlanke Soundbar mit drahtlosem Subwoofer in das Wohnzimmer. Zwar war mir bewusst, dass diese Kombination kein richtiges Surround-Sound System mit fünf Lautsprechern und Subwoofer ersetzen würde, aber im Endeffekt ging es um fehlenden Platz, weniger Kabel und eine allgemein aufgeräumte Wohlfühloase. Debattierbar bleibt auch der Surround-Sound – denn bis auf wenige Ausnahmen (Filme / Spiele) fand ich persönlich das Erlebnis bislang nicht gerade überragend und schon gar nicht „Kino-like“. Von daher wurden im Vorfeld bereits einige Kandidaten rausgesucht. Wegen der Pandemie war es damals bereits schlecht möglich, mal im Laden ein paar Soundbars auszuprobieren.

Also stand auf dem Einkaufszettel: Nicht das Teuerste, aber auch kein Billigschrott. Bose fiel deshalb aus, weil zu teuer und von der Technik veraltet (ebenfalls hatte mich der Blutooth Lautsprecher Sound-Link II nicht überzeugt). Die Sonos Arc wurde auch gestrichen – viel zu teuer und kann kein DTS-Signal wiedergeben. Die JBL Bar 5.1 ist nur mäßig verarbeitet und so recht traue ich dem Satteliten-System nicht über den Weg (die Soundbar hat zwei abnehmbare kabellose Zusatzlautsprecher) – verschiedene Bewertungen geben mir da auch recht.

Da kam ein Blitzangebot auf Amazon gerade recht – eine Soundbar von Sony mit der Bezeichnung HT-G700 für einen guten Preis und Feature-technisch war alles dabei. Doch letztlich war die „Geiz ist Geil“ Mentalität doch zu groß. Obwohl ich vom Sound anfangs noch recht angetan war, offenbarten sich über die nächsten Monate all die Schwachstellen der Soundbar. Zum Beispiel ist das Teil für Musik nicht zu gebrauchen und der 3D-Modus klingt vor allem nach einem: nämlich blechern. Im Nachhinein betrachtet, war und ist die Soundbar das verlangte Geld (UVP 449,99€) nicht wert. Somit fing ich an, mich nach Alternativen umzuschauen. Nochmal wollte durfte ich mich jedoch nicht in die Nesseln setzen.

Also schrieb ich die Firma Teufel an, ob sie mir nicht von ihrem neuesten Modell ein Test-Exemplar zusenden könnten. Das Leihgerät muss ich zwar wieder abgeben, aber Teufel räumt 100 Tage ein, damit man die Soundbar auf Herz und Nieren testen kann. Wieso Teufel fragt ihr? Mein 5.1 System war von denen und eher durch Zufall bin ich auf die Berliner Firma gestoßen. Denn eine Lautsprecherabdeckung vom 5.1 System ging kaputt und somit suchte ich auf deren Website nach Ersatz (ich wurde schließlich auch fündig, danke für den tollen Support am Telefon). Und da stieß ich auch über die Cinebar 11. Die Soundbar war da erst ein paar Wochen auf dem Markt, besaß alle (von mir gewünschten) Features und sah dazu noch gut. Und beim Sound, da sind die „Teufel“ schließlich Profis auf ihrem Gebiet. Hier folgt nun mein Erfahrungsbericht – ganz subjektiv, dafür aber auch absolut kritisch.

Design

Die Cinebar 11 wirkt modern, ohne übertrieben simpel auszusehen – schlank und elegant ist die Devise und das gefällt mir auch wesentlich besser, als die Optik der Ultima Soundbars aus gleichem Haus. Das kleine Display in der Mitte der Soundbar ist dimmbar und gut ablesbar. Eine farbige LED-Leuchte zeigt den aktuellen Sound-Modus an. Von der Höhe her, passt das Stück auch problemlos unter jeden Flachbild-TV. Die Fernbedienung ist kompakt und lässt durch ein durchdachtes Bediensystem auch sehr gut handeln. Der T6 Subwoofer ist schlanker als der Subwoofer von Sony (aber ansonsten besitzt er ähnliche Abmessungen), lässt sich jedoch hinstellen oder hinlegen. Dafür gibt es auch vier Standfüße, die man je nach Aufstellart anbringen kann. An der Rückseite des Subwoofers kann man den Lautstärkelevel via Drehregler ändern, das Pairing mit der Soundbar starten und via Schieberegler, die Aufstellung im Raum anpassen – um eben den bestmöglichen Sound vom Subwoofer zu bekommen. Weniger gelungen finde ich die LED, die den Verbindungsstatus anzeigt. Die befindet sich ebenfalls auf der Rückseite. Also sieht man von vorne nicht, ob der Subwoofer verbunden ist. Steht der Subwoofer nahe an einer Wand, sieht man dafür die Lichtreflexion der weißen Leuchte. Ein Firmware-Update musste ich übrigens nicht (im Gegensatz zum Sony Produkt). Ein HDMI Kabel fehlte sowohl hier, als auch bei der Sony Soundbar.

Technische Details

Die Teufel Cinebar 11 kann eigentlich alles, was man von einer aktuellen Soundbar verlangt. Es gibt zwei HDMI Anschlüsse (1x In und 1x Out) und eine Durchleitung von 4K (Pass-Through) wird ebenfalls unterstützt. HDR, 3D und Dolby Vision können auch wiedergegeben werden. ARC- und CEC-Unterstützung sind vorhanden und beim Sound wird neben Dolby Digital Surround, Dolby Pro Logic II auch noch DTS-Sound ausgegeben. Letzteres können die meisten aktuellen TV-Geräte und Soundbars nicht mehr, da sich die Hersteller die Lizenzen sparen. In dem schlanken Lautsprecher werkeln insgesamt 8 High-Performance Langhub-Töner und 8 Endstufen. Kabellose Technologie wird mit Blutooth 5.0 und aptX-Codec zum Verbinden von Handy, Tablet und Co. genutzt, sowie natürlich für den T6 Subwoofer. Diverse Soundmodi und Einstellungen können mittels Fernbedienung und des kleinen (dimmbaren) Displays der Soundbar problemlos durchgeschaltet werden. Für Puristen existieren auch noch ein analoger Eingang (AUX), sowie eine TOS-Link Schnittstelle. Insgesamt kommt die Anlage auf 150 Watt Gesamtausgangsleistung – klingt zwar wenig, lässt jedoch die 400 Watt des Sony Systems total alt aussehen.

Zum Vergleich die technischen Punkte der Sony HT-G700 Soundbar: Auch hier gibt es jeweils einen HDMI In und einen HDMI Out-Anschluss. Zudem existiert auch noch eine TOS-Link Buchse. 4K, HDR, HLG, eARC, CEC, Blutooth 5.0, Bravia Sync – wird alles unterstützt. Und bei den Soundformaten kann man auch nicht meckern: Dolby Digital, Dolby Digital plus, Dolby TrueHD, Dolby Dual Mono, DTS, DTS HD High-Resolution Audio, DTS HD Master Audio, DTS ES, DTS 96/24, DTS:X, LPCM. In dem Punkt ist die Soundbar auch dem Teufel-Modell überlegen. Doch was nützt es, wenn aus 400 Watt Gesamtausgangsleistung so wenig gemacht wird?

3D Sound

Die Cinebar 11 bietet einen virtuellen 3D Soundmodus namens Dynamore. Sony nennt diesen Modus bei der eigenen Soundbar Vertical Surround Sound & S-Force Pro. Beide geben optional 3D Klang wieder – wenn auch mit Abstrichen, da das Hörerlebnis ja nur simuliert wird. Den Teufel-Entwicklern ist das bei der Dynamore-Technologie aber wirklich hervorragend gelungen. Bei Spielen und Filmen bleiben die Stimmen klar, Soundeffekte bieten jedoch auch Tiefen und es kommt schon ein ordentliches Surround-Feeling auf. Die Sony-Technologie wirkt dagegen wie ein schlechter Witz. Während das bei Spielen und Filmen nicht ganz so stark auffällt, hört sich der Sound bei Musik einfach nur grausam an. Und da merkt man auch, wie „billig“ Sonys-Version um die Ecke kommt. Durch extremen Hall simuliert diese Soundengine den 3D Effekt und durch den schwachen Subwoofer wirkt die Wiedergabe deshalb blechern und dünn. Da muss man den Berliner Entwicklern bei Teufel wirklich gratulieren, denn deren Variante ist bedeutend besser.

Tag und Nacht Unterschied

Das Beispiel, was mir bis heute noch in Erinnerung bleibt, ist die schlecht hörbare bzw. blechern klingende Musik beim Fahren in „Need for Speed: Hot Pursuit Remastered“ auf der PS5. Das war also eines der ersten Spiele, die ich mit der Cinebar 11 unbedingt testen wollte und ich muss zugeben: Da gibt es einen extremen Unterschied. Der Sound ist nämlich wesentlich (!) besser. Die Motorengeräusche klingen tiefer, satter und der Soundtrack ist endlich verständlich zu hören. Auch bei jedem anderen getesteten Spiel (Star Wars Jedi: Fallen Order, Dark Alliance, Final Fantasy VII Remake Intergrade usw.) leistet die Soundbar einen tollen Job. Bei Titeln wie „Wreckfest“ kann jedoch auch die beste Soundanlage keine Wunder vollbringen, wenn die grundlegende Soundabmischung missraten ist.

Bei Filmen / Serien – egal ob via Netflix oder auf Blu-ray gibt es keinen Grund zum Meckern. Die Akustik kommt perfekt rüber und nicht einmal war ich gezwungen, in den Einstellungen rumzuwursteln. Bei Musik (Streaming über Spotify oder Bandcamp) sollte man die Dynamore Option jedoch deaktivieren, da der Sound sonst – wie soll ich sagen – etwas zu dünn klingt. Aber ohne Dynamore kommt die Musik (The Flaming Sideburns, Wytch Hazel, Villagers of Ioannina City) perfekt und naturell rüber und das auch, wenn man den Lautstärkepegel erhöht. Hier steigen weder Höhen noch Mitten im Song aus und der Subwoofer verrichtet ohne zu Mucken tadellos seinen Dienst.

Upgrade nicht billig, aber möglich

Die Cinebar 11 bietet von Haus aus nur 2.1 Sound – es gibt also keinen Center-Lautsprecher im Gehäuse. Da hat die Sony Soundbar die Nase vorn, den die bietet einen Center Lautsprecher durch das 3.1 Konzept. Bringen tut das natürlich wenig, wenn man davon nichts hört. Anders ausgedrückt, könnte man auch sagen: Die die Teufel-Anlage verrichtet einen so guten Job, dass das Ergebnis fast identisch ist!

Wenn man jedoch richtigen Surround-Sound haben will, kann man die Soundbar auch nachrüsten. Da die kabellosen Lautsprecher vom Typ Effekt (Preis 399,99€) nicht zum Paket des Leihgeräts gehörten, kann ich nicht viel über deren Qualität sagen. Addiert man die beiden Lautsprecher dazu, dann ergibt sich ein formidables 4.1. Was für mich auch völlig ausreichend wäre. Wer jedoch von vornerein ein solches Paket möchte, der kann doch noch ein paar Euro sparen – im Set gibt es die Cinebar 11 mit Subwoofer und 2x Effect Lautsprechern bereits für 749,99€ (also 100€ preiswerter, als wenn man sich alles einzeln kauft).

Zugreifen, sonst wird es noch teurer

Zum Start im März 2021 kostete die Cinebar 11 (inkl. Subwoofer) 399,99€, mittlerweile muss man für das gute Stück 449,99€ berappen. Das ist natürlich schon ein merklicher Aufschlag. Also woran liegt das? Auf Nachfrage wurde mir mitgeteilt, dass die angespannte Liefersituation ihren Teil dazu beiträgt, aber eben auch die hohe Nachfrage. Jetzt wird es wohl erst einmal bei den 449,99€ bleiben. Im Vergleich kann man die Cinebar 11 trotzdem noch im mittleren Preisfeld einordnen. Und für das Gebotene geht der Preis auch vollkommen in Ordnung. Wie gesagt, die Klangqualität und auch der Bass sind überragend. Wer es nicht glaubt – Teufel bietet 8 Wochen Rückgaberecht an – neben 12 Jahren Garantie.

FAZIT:

Was soll ich noch groß sagen: Ich bin begeistert. Die Cinebar 11 rockt und das zu einem fairen Preis. Die Bässe sind fett und satt, die Höhen glasklar und die Mitten genau richtig. Zudem ist das schlanke Design elegant und zeitlos, sowie die Fernbedienung intuitiv. Wer also nach einer kompakten Sound-Lösung sucht: Hier werdet ihr fündig und das ohne gleich arm zu werden. Von mir daher eine klare Kaufempfehlung. Und weil es der Vollständigkeit dazu gehört: Ja, es gibt auch hier ein paar (kleine) Sachen zu bemängeln, aber im Kontext sind diese vernachlässigbar. Was zählt, ist die Qualität der Wiedergabe und da passt einfach alles!

[ Review verfasst von .ram ]

Pluspunkte:

  • Grandioser Sound & fetter Bass
  • Gibt es in schwarz und weiß
  • 12 Jahre Garantie

Minuspunkte:

  • 50€ teurer als zu Release
  • LED am Subwoofer ist fragwürdig
  • Dynamore-Sound für Musik nicht zu empfehlen

 

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