Previews  Reviews     PS5  PSVR2  PS4  PSVR  PS3  Vita  PSP  PS2  Hardware  Specials 

Requiem for a dream

Nachdem ich mir das Regiedebüt „Pi“ von Darren Aronofsky angeschaut habe und begeistert war, musste ich mir früher oder später natürlich auch seinen zweiten Film anschauen. Wenn man sich z.B. den Drogenfilm "Fear and Loathing in Las Vegas" anschaut, schaut das alles nicht wirklich ernst aus sondern eher belustigend. Nach „Requiem for a dream“ sieht man die Sache mit den Drogen allerdings nicht mehr so witzig...


Originaltitel: Requiem for a dream
Regie: Darren Aronofsky
Darsteller: Ellen Burstyn, Jared Leto, Jennifer Connelly, Marlon Wayans
Laufzeit: 97
FSK: 16
Sprachen: Deutsch
Untertitel: -
Ton: DD 5.1/2.0
Regionalcode: 2
Bildformat: 1,78:1
TV-Norm: PAL
Produktion: 2001
Vertrieb: Highlight
Preis: 15€


Story:
Der Film erzählt von 4 Menschen die – natürlich – allesamt Drogenabhängig sind und ihrem Ende entgegenlaufen. Das sollte jetzt kein Spoiler sein, da man gleich zu beginn merkt das der Film auf kein gutes Ende hinarbeitet. „Zum einen haben wir da die Witwe Sara (Ellen Burstyn – Oscar Nominierung als beste Nebendarstellerin) die gerne in einer TV Sendung auftreten möchte. Dabei will sie unbedingt das rote Kleid tragen, welches sie vor 20 Jahren zum Highschoolabschluss ihres Sohnes Harry trug. Leider passt sie nicht mehr rein und rennt in einen Schlankheitswahn, und mit Hilfe diverser Pillen will sie ihr Ziel erreichen. Des weiteren hätten wir noch ihren Sohn Harry (Jared Leto), welcher ab und an mal den Fernseher seiner Mutter klaut, um an Geld für Drogen zu bekommen. Eines Tages hat er jedoch die „brillante“ Idee selber Stoff zu strecken und zu verkaufen, wobei ihm sein Kumpel Tyrone (Marlon Wayans) helfen soll. Eine Zeit lang läuft auch alles ganz prächtig. So bekommt die Mutter ihre Bewerbungsunterlagen und schickt diese zum Sender zurück, während Harry mit seine sexy Flamme Marion (Jennifer Connelly) und Tyrone das große Geld machen. Alles scheint wunderbar zu laufen doch schon bald beginnt ein wahrer Horrortrip! Sara bekommt vom TV Sender keine Antwort, verfällt dem Wahnsinn und isst die Appetitzügler wie Smarties, während die anderen drei aufgrund eines Bandenkrieges keinen Stoff mehr beschaffen können. Nun beginnt der wahre Alptraum und der ganz tiefe, tragische Absturz, welcher jeder für sich alleine erlebt...“


Der Film fängt sehr ruhig und langsam an. Doch die trügerische Ruhe hält nicht besonders lang an und zum Ende hin geht die Fahrt nach ganz unten immer schneller und lässt sich nicht mehr aufhalten. Ich hätte nie gedacht das es einen so tiefen Abgrund gibt, aber Aronofsky bewies mir das Gegenteil! Wie schon „Pi“, weis auch „Requiem for a dream“ vor allem audiovisuell zu überzeugen. Die eingesetzten Filter verstärken ungemein das empfundene und die Traumsequenzen bieten schicke Kameraeinstellungen und gelungene Zeitraffer. Besonders die Szenen wo die Protagonisten Drogen konsumieren hebt sich wohltuend ab. Anstatt, wie schon tausendmal gesehen, die Nadel in Großaufnahme zu zeigen, werden nur die Abläufe zusammengeschnitten wobei diese Schnitte bei jedem Konsum immer schneller werden. Das Gesehene wird immer krasser und auf einer Talfahrt gibt es eben keine Atempause. So endet der Film wie es kaum hätte schlimmer kommen können...und nein die Darsteller sterben nicht...es kommt um einiges härter! Neben der eigentlich Geschichte um die 4 Menschen, werden auch Gesellschaftliche Probleme gezeigt. So zum Beispiel die Gleichgültigkeit der Ärzte oder Gefängniswächter und die Verdummung durch das Fernsehen. Die Darsteller spielen ihre Rollen hervorragend und besondern Ellen Burstyn ist beängstigend gut - zurecht Oscar nominiert! 

Bild:
Das Bild ist hier nicht so leicht zu bewerten, da Aronofsky viel mit Filtern arbeitet. So hüllt er das Bild ab und an in ein depressives Grün, während es teilweise aber wiederum sehr bunt ist. Auch die Kontraste wie z.B. das knallrote Kleid in der grau-grünen Wohnung von Sara wissen zu überzeugen. Rauschen und Grobkörnigkeit gibt es ebenfalls nur in Traumszenen oder Szenen abseits der Realität und dies ist gewollt. Details sind dennoch immer gut zu erkennen.

Ton:
Der Soundtrack ist grandios und unterstütz sehr genial die Traumszenen auf dem Bildschirm. Besonders wenn die Wohnung von Sara zum Leben erwacht und die Dialoge können immer den richtigen Personen zugeordnet werden. Leider ist das fehlen einer englischen Tonspur als negativ zu sehen, wobei das nicht heißen soll dass die deutsche Synchronisation schlecht ist! Im Gegenteil.

Bonus:
Die normale DVD die ich bekam - bereits 2001 erschienen - bietet bis auf Trailer zu anderen Filme leider keinerlei Extras! Hinter dem Menüpunkt Extras, befindet sich übrigens noch ein Werbefilmchen. Nicht einmal den englischen O-Ton oder Untertitel für Gehörgeschädigte hat Highlight draufgepackt. Bei der Premium Edition - welche jetzt erschienen ist - verhält sich das jedoch anders, doch leider kann ich nicht beurteilen ob die Extras was taugen. Zumindest befindet sich dort eine englische Tonspur und Interviews mit Darren Aronofsky und dem Drehbuchautor Hubert Selby Jr. Auch findet man einige Szenen aus dem Film "Hubert Selby Jr: It’ll be better tomorrow" und zwei Making Of’s. Eins über den Film selber und eines über den Soundtrack, welcher auf der Skywalker Ranch aufgenommen wurde. Ein Werbespot und Deleted bzw. Additional Scenes könnt ihr euch ebenfalls anschauen, wie auch Infos über die Darsteller. Diese Premium Edition ist in etwa Inhaltsgleich wie der Directors Cut (genauso lang wie diese DVD, da es noch eine R-Rated Fassung gibt) aus den USA.
Besucht auch unbedingt die Internetseite
http://www.requiemforadream.com/ denn diese ist sehr genial gemacht und gibt den Flair des Films verstörend wieder.


FAZIT:
Ich habe noch nie einen so krassen Drogenfilm gesehen. Brillant gespielt und brillant gefilmt zeigt er die tiefsten Abgründe des Drogenkonsums. Und die letzten 20 Minuten gehen einem nie wieder aus dem Kopf! Eine wahre Achterbahnfahrt ohne Höhen, die einen runterzieht und nachdenklich macht wie kein anderer Drogenfilm zuvor. Auf jeden fall kein Film nach einem harten Arbeitstag oder zum unterhalten lassen, aber ganz großes Kino. Wer mit so einer Talfahrt nichts anfangen kann, sollte daher lieber bei "Trainspotting" oder "Fear and Loathing in Las Vegas" bleiben.

Bild - 8/10
Ton - 9/10
Bonus - 1/10
Film - 9/10


[Diese DVD wurde uns freundlicherweise von Highlight zur Verfügung gestellt]

[Review verfasst von Shagy]

 

Impressum - Team - Cookie-Policy - Datenschutzerklärung

Alle Produkttitel | Herstellernamen | Warenzeichen | Grafiken und damit verbundene Abbildungen sind Warenzeichen und/oder urheberrechtlich geschütztes Material ihrer jeweiligen Inhaber.
All referenced company names, characters and trademarks are registered trademarks or copyrights of their respective owners.

Copyright © 2011 chrizel
Powered by KooBI 2.2 © 2004
dream4