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F.E.A.R. (First Encounter Assault Recon)
21. August 2007

Auf PlayStation Konsolen standen Umsetzungen von PC Spielen noch nie unter einem guten Stern. Egal ob es sich dabei um bekannte Hits wie „Half-Life“, „Deus Ex“ oder „No One Lifes Forever“ handelte - jede PS2 Version fiel unwiderruflich in die Kategorie „Schrott der Sonderklasse“. Neben Einschnitten bei der Steuerung waren besonders die grafischen Abstriche oftmals unerträglich. Mit der High-Tech Power der PlayStation 3 sollten solche Billigportierungen jedoch eigentlich der Vergangenheit angehören. Doch leider zeigt das aktuelle Beispiel „FEAR“ in aller Deutlichkeit, dass wir auch in Zukunft mit schlechten PC Umsetzungen rechnen dürfen. Alles Weitere erfahrt ihr in unserer grimmigen Klageschrift!

Wasted like 1996

Nachdem ich mich durch das Spiel gequält und ein englisches Story FAQ zu Rate gezogen hatte, verstand ich die Story hinter „FEAR“. Und ja, ich muss zugeben, die Geschichte hat etwas und ist gar nicht mal so schlecht erdacht. Leider bekommt man im Spiel jedoch nur wenig davon mit, denn das Meiste wird entweder in langweiligen Zwischensequenzen, oder in unzähligen Textmitteilungen verraten. Letztere habe ich allerdings öfters weggeklickt, da ich mich heutzutage nicht mehr genötigt sehe, eine solch veraltete und billige Präsentationsform zu unterstützen. Die sporadisch eingestreuten Gruselszenen ergeben zu den jeweiligen Zeitpunkten auch nur wenig Sinn, weshalb diese auch getrost in die Kategorie „Verstörend aber nicht Spannend“ fallen. Hätte man die konspirative Sci-Fi Geschichte um Geheimexperimente, Supersoldaten und persönliche Schicksale besser in das eigentliche Spielgeschehen integriert, dann hätte davon nicht nur die Atmosphäre profitiert, sondern auch die Spannung. Aber wie gesagt, letzten Endes haben die Entwickler das vorhandene Potential nicht genutzt und es bringt jetzt auch nichts mehr, diesem hinterher zutrauern.

Matrix-Overflow

Ein Ego-Shooter bleibt ein Ego-Shooter - daran ändern auch die Spezialfähigkeiten des Protagonisten in „FEAR“ nichts. Dieser kann nämlich kurzzeitig die Zeit verlangsamen, um so einen Vorteil gegenüber seinen (recht schlau agierenden) Gegnern zu erhalten. Aber sein wir einmal ehrlich, wirklich Neu oder Revolutionär ist das keineswegs. Immerhin sind die Zeitlupeneffekte ganz gut umgesetzt, weshalb dieser Effekt auch zu den seltenen Momenten gehört, in denen „FEAR“ ein wenig die Grafikmuskeln spielen lässt. Nicht nur die Feuerschweife der verschossenen Patronen sehen ordentlich aus, auch die Physikeffekte bei herunterfallenden Kisten und Gegnern sind realitätsnah eingebaut. Davon abgesehen, bietet „FEAR“ aber nur typische Standard-Shooterkost. Moderne Waffen, Verbandskästen zum Heilen und eine Taschenlampe gehören mittlerweile zum Grundrepertoire eines jeden aktuellen Ego-Shooters. Fahrzeugpassagen gibt es keine, was allerdings als Fluch oder Segen ausgelegt werden kann. In meiner Rezension taucht dieser Punkt als positiver Vermerk auf. Weniger erfreulich ist dagegen das Fehlen von komplexen Rätseln und imposanten interaktiven Events. Die PS3 Version wurde zudem mit zwei neuen Waffen (total unbalanciert), einem neuen Kapitel (man spielt aus der Sicht eines Soldaten - interessant), Speicher-Checkpunkten und einem lahmen Instant-Actionmodus versehen. Der zusätzliche Onlinemodus dürfte niemanden vorm Ofen hervorlocken, da besonders hier die schlecht aufeinander abgestimmten Waffen und die langweiligen Karten zum Tragen kommen. Außerdem ist die fehlende Headset Unterstützung zur Kommunikation absolut inakzeptabel.

Gruselige Grafik

Diese Umschreibung trifft es eigentlich recht gut. Beim Anblick der Spielgrafik bekommt man es nämlich wirklich mit der Angst. Aber nicht etwa weil Umgebungen und Figuren besonders Furcht einflößend wirken, sondern weil die technische Umsetzung des ergrauten PC Titels alles andere als gelungen ist. Aber der Reihe nach: Als erstes fallen die Ladezeiten auf. Die sind nämlich tierisch lang und das obwohl „FEAR“ die Festplatte mit einer großen Installationsdatei vollmüllt. Wer diese Tortur jedoch tapfer übersteht, wird sich spätestens jetzt gruseln. Die Spielfiguren mit ihrem unrealistischen Plastiklook und die kargen Hintergründe (Labor, Lagerhaus, Labor, Lagerhaus) sind dermaßen unscharf, dass man sich fragt, ob der eigene LCD TV eine Macke hat. Aber es geht noch weiter: Trotz der heruntergeschraubten Optik läuft das Spiel nicht einmal flüssig. Eine Framerate von durchschnittlich 25 Bildern pro Sekunde und zusätzliche Slowdowns machen das Gameplay nahezu unerträglich. Besonders beim Zielen kommt man ohne den Zeitlupeneffekt überhaupt nicht zu Rande. Öfters verreißt man selbst bei kleinsten (und gefühlvollen) Stickbewegungen das Gewehr gnadenlos. Umgehen kann man diesen Umstand nur, wenn man zur PC-Version greift, denn entgegen diverser Gerüchte unterstützt „FEAR“ auf der PS3 keine Maus & Tastatur Steuerung. Die deutsche Sprachausgabe fällt übrigens mittelmäßig aus. Während einige Sprecher einen guten Job machen, klingen andere wiederum grauenhaft. Aber irgendwie passt das ja auch zum Rest des Spiels.

FAZIT:

Das Einzige, vor dem man sich in „FEAR“ wirklich fürchten muss, ist die technische Umsetzung: Grafik, Framerate, Ladezeiten - alles komplett für den Arsch. Die durchdachte, aber schlecht integrierte, Geschichte fällt lediglich durch die eingestreuten Horrorsequenzen auf, die jedoch heutzutage niemanden mehr ernsthaft das Gruseln lehren dürften. Wer also unbedingt einen Ego-Shooter für die PlayStation 3 braucht, der greift weiterhin zu „Resistance: Fall of Man“ (OnPSX Review). Diejenigen, die den Insomniac Titel bereits durchgespielt haben, müssen sich nur noch ein paar Wochen gedulden. Dann erscheint ebenfalls hochwertige Kost in Form von „HAZE“. Von „FEAR“ sollte man dagegen komplett die Finger lassen, es sei denn man steht auf schrottige PC Umsetzungen!

[ Review verfasst von .ram ]

Pluspunkte:

  • Interessante Geschichte...
  • Neue Waffen & Level
  • Recht blutig, trotz geschnittener deutscher Version

Minuspunkte:

  • ...die aber nur unzureichend wiedergegeben wird
  • Grafik, Ladezeiten, Framerate
  • Verzichtbarer Multiplayermodus


Infos zum Spiel
NameF.E.A.R. (First Encounter Assault Recon)
SystemPlayStation 3
PublisherVivendi Games
EntwicklerDay1 Studios
GenreEgo-Shooter
USKkeine Jugendfreigabe
Preis61,99 €
PlatinumNein
Release
 27.04.2007
 24.04.2007
 TBA
Spielerzahl16
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
HeadsetNein
720pJa
1080pNein
Sixaxis Tilt SupportNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
F.E.A.R. (First Encounter Assault Recon)
Gameplay
4.5
Atmosphäre
5.0
Grafik
4.0
Sound
4.5
Spielspass
4.5
 

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