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Ratchet & Clank: A Crack in Time
15. Februar 2010

Ratchet ist für alle Playstation-Besitzer nun wirklich ein alter Bekannter. Sein Debüt feierte auf der PS2 und schob in der gleichen Generation direkt noch drei weitere Spiele nach. Auf der PS3 war Ratchet schon im Winter 2007 in „Tools of Destruction“ (OnPSX Review) zur Stelle und bereits im Sommer 2008 gab es Nachschub in Form des PSN-Titels „Quest for Booty“ (OnPSX Review). Und jetzt, ein gutes Jahr später, bricht er in „A Crack in Time“ zu seinem letzten großen Abenteuer auf – oder noch nicht? Insomniac wird sich die Verkaufszahlen wohl ganz genau anschauen bevor sie ihr Maskottchen endgültig verabschieden.

Einsamkeit verbindet

Ratchet und Clank haben eines gemeinsam – sie sind beide einsam. Keiner von beiden kennt seine Familie und seinen Ursprung. Umso enger sind die beiden Kumpels über die Zeit zusammen gerückt. Doch nun wird ihre Freundschaft auf eine Probe gestellt. Die mysteriösen Zoni entführen Clank auf eine riesige Uhr, mitten im Universum. Ob er der kleine Roboter dort seinen Vater und seine Bestimmung finden wird? Ratchet jedenfalls will Clank wiederfinden und macht sich auf die Suche nach ihm. Dabei findet er jedoch noch eine ganz andere Wahrheit, die ihn vor eine schwere Entscheidung stellt. Und als wäre das nicht schon alles kompliziert genug, funkt auch noch der ausgeflippte Roboter-Imperator Dr. Nefarious dazwischen. Voller Zorn ob seiner vergangenen Niederlagen trachtet er nach Ratchets Leben – und nebenbei auch nach dem Leben von allem was nicht mechanisch ist. Die Handlung im neuen Ratchet ist toll gelungen. Die Charaktere sind liebenswert, freakig, die Gags und der Humor passen und nach so vielen Jahren Ratchet ist man gespannt darauf, wie die Geschichte um Ratchet und Clank endet. Die liebevoll gestalteten und grafisch ausgesprochen eindrucksvollen Zwischensequenzen treiben die Story dabei in einem guten Tempo voran.

Bleib alt und trotzdem neu

Ratchet & Clank: A Crack in Time ist der sage und schreibe siebte Teil der Serie auf einer Playstation-Konsole. Dazu gesellen sich noch zwei PSP-Spiele aus dem Ratchet und Clank Universum. Klar, nach so vielen Ablegern wird selbst der hartgesottenste Ratchet-Fan dem Duo etwas überdrüssig. Die besondere Herausforderung für den Entwickler lautet also – wie bekommen wir das Spiel so hin, dass es sich noch wie Ratchet anfühlt, aber trotzdem die Spieler neu begeistern kann. Insomniac hat die Antwort auf diese Frage gefunden. Erster und wichtigster neuer Bestandteil sind Clanks Abenteuer auf der großen Uhr. Auch in den vergangen Teilen gab es immer wieder mal kurze Passagen, in denen ihr nur Clank gesteuert habt. Aber erst in Crack in Time macht das auch so richtig Spaß. Der Fokus liegt dabei auf den komplexen Zeit-Rätseln die Clank bewältigen muss, um auf der Uhr bis zum Kontrollraum vorzudringen. Diese Aufgaben sind dabei so gut designt, dass ihr euren Kopf zwar richtig anstrengen müsst und Stück für Stück versucht, das Puzzle zu lösen, aber letztlich ist es immer machbar. Und hat man es schließlich gepackt, verbreitet sich ein angenehmes Sieger-Gefühl. Die Brillanz dieser Zeit-Rätsel braucht sich hinter einem „Portal“ jedenfalls nicht zu verstecken. Und als Bonus gibt es auch für Clank noch ein paar Jump’n Run Passagen und dank seines Hüterstabs, darf er auch mal ein paar Gegnern was auf den Schädel geben. Clanks-Abenteuer auf der großen Uhr machen aber nur etwa 30 Prozent des Spiels aus, die meiste Zeit verbringt ihr immer noch mit Ratchet und der gewohnten Baller-Action. Das Kern-Gameplay hat sich dabei kaum verändert, allerdings wurde es besser ausbalanciert. Die Waffen haben wieder ordentlich Power und bieten genug Abwechslung. Am laufenden Band gibt es neue Knarren, Rüstungen, Waffen-Modifikationen und Geheimnisse zu entdecken. Außerdem hat Ratchet nun ein Paar „Hover-Stiefel“. Klingt im ersten Moment nicht allzu spannend, tut dem Gameplay aber unglaublich gut. Dadurch dass man nun die Möglichkeit hat in Windeseile durch die Level zu flitzen bleibt das Ratchet-Gameplay stets schnell und dynamisch. Auch die Passagen, die komplett auf die Hover-Stiefel ausgelegt sind und euch in einem Höllentempo artistische Jump’n Run Manöver vollführen lassen, bieten zusätzliche Abwechslung zur Ballerei. Eine weitere große Neuerung ist, dass ihr nun das Weltall relativ frei erforschen könnt anstatt einfach nur von einem Planeten zum nächsten zu reisen. Das Spiel bekommt dadurch einen dezenten, aber wirklich nur dezenten, „Open-World-Touch“. In jedem Sektor gibt es eine Vielzahl an kleinen Planeten, auf denen ihr Geheimnisse entdecken könnt und zusätzliche Zoni findet, die euch näher zu Clank bringen. Diese Planeten haben dabei häufig einen Schwerpunkt auf spektakuläre Jump’n Run Einlagen, aber auch hier kommt der Waffeneinsatz häufig nicht zu kurz. Und kleinere Rätseleinlagen sind auch dabei. Aber auch das Weltall selbst stellt euch vor ein paar Aufgaben, gut, dass euer Raumschiff schwer bewaffnet ist und dank Zoni-Power im Laufe des Spiels noch stärker werden kann. Die etwas simpel geratenen Baller-Einlagen im Raumschiff sind sicherlich der schwächste Teil des Spiels – ohne dabei aber wirklich schlecht zu sein. Neue Features und konstante Abwechslung haben allerdings auch einen Preis – das neue Ratchet ist relativ schnell beendet, in gut zwölf Stunden habt ihr das Spiel durch. Und das nur, wenn ihr auch schon beim ersten Durchspielen nach allen Geheimnissen Ausschau haltet und jeden der Mini-Planeten genau untersucht. Dafür gibt es aber für ein erneutes Durchspielen den Herausforderungs-Modus, der euch eure Waffen sogar bis Stufe 10 aufleveln lässt. Und für alle Trophy-Freunde: Die virtuellen Pokale sind anspruchsvoll, aber fair. Übrigens – wer ein halbwegs guter Zocker ist und die Ratchet-Reihe schon kennt, sollte das Spiel unbedingt auf „Schwer“ beginnen.

Gameplay >>> Grafik?

„A Crack in Time“ ist beileibe kein hässliches Spiel. Nein, im Gegenteil, eigentlich ist es sogar eher ein sehr hübsches Spiel. Es gibt schöne Lichteffekte, abwechslungsreich gestaltete Level, bombastische Zwischensequenzen und Ratchet sieht so flauschig aus, dass man ihm am liebsten in sein pelziges Ohr kneifen möchte. Trotzdem hat das Spiel auch seine hässlichen Seiten. Zum Teil gibt es Probleme mit der Kantenglättung, viele Effekte sind zu niedrig aufgelöst und stören so den grafischen Gesamteindruck, die Animationen sind unverändert simpel und die Bildrate schwankt häufig stark zwischen 30 und 60 Bildern pro Sekunde. Auch liegt die Auflösung des Spiels deutlich unter den angestrebten 720p was dazu führt, dass „A Crack in Time“ etwas verwaschen aussieht. Trotzdem hat das Spiel relativ viele Momente, in denen es ganz hervorragend aussieht – aber leider auch einige, in denen man nur „naja“ sagen kann. Selten habe ich ein Spiel erlebt, das so inkonsistent ist was die Optik angeht. Ach nein, da war noch ein anderes…Resistance 2 dürften ja viele PS3-Zocker ebenfalls kennen. Etwas mehr Entwicklungszeit hätte, zumindest was die Engine angeht, vielleicht auch Ratchet gut getan. Auch der Sound ist nicht perfekt. Die Titelmelodie geht in’s Ohr und auch die Sound- und Waffeneffekte passen. Sogar die deutsche Synchro ist richtig gut gelungen. Leider läuft die Musikuntermalung im Spiel aber meistens unter ferner liefen und dudelt wie Fahrstuhl-Musik nur nebenher. Das man in seinem Raumschiff sitzend ein Radio einschalten kann ist eine tolle Idee, mit generischem Swing-Gedudel und gewöhnlichen Elektro-Beats wird aber auch hier nichts geboten, das langfristig in Erinnerung bleibt.

FAZIT:

Insomniac hat es hinbekommen, eine Vielzahl von neuen Elementen zu einem tollen Gesamtpaket zu schnüren, das sich aber immer noch nach Rachet & Clank anfühlt. Die Clank-Rätsel sind auf einem hohen Niveau und bringen eine Menge Spaß, Ratchet ist in Bestform und die ausladende Galaxie lässt alle Entdeckerherzen höher hüpfen. Noch dazu gibt es eine spannende Story, tolle Zwischensequenzen und eine Menge Gags, die diesmal wieder so richtig passen. Viel Action, viel Abenteuer, viel Abwechslung – Ratchet & Clank: A Crack in Time ist das beste Ratchet, das es je gegeben hat. Und ein mehr als würdiger Abschluss für die Serie. Danke Insomniac für eines der besten Spiele dieses Jahres. Absolute Kaufempfehlung!

[ Review verfasst von Seph ]

Pluspunkte:

  • Top Gameplay, Ratchet in Bestform
  • Clanks Zeit-Rätsel
  • Jede Menge zu entdecken und zu erforschen

Minuspunkte:

  • Grafik schwankt zu stark zwischen Hui und Pfui
  • Relativ schnell durchgezockt
  • Kein Multiplayer (kein Coop)


Infos zum Spiel
NameRatchet & Clank: A Crack in Time
SystemPlayStation 3
PublisherSony
EntwicklerInsomniac Games
GenreJump'n Run
USKab 12 Jahren
PEGI7+
Preis69,99 €
PlatinumNein
Release
 06.11.2009
 27.10.2009
 19.11.2009
Spielerzahl1
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
HeadsetNein
720pJa
1080pNein
Sixaxis Tilt SupportJa
Mehr...

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Screenshot Galerie
Ratchet & Clank: A Crack in Time
Gameplay
9.5
Atmosphäre
9.0
Grafik
8.0
Sound
7.5
Spielspass
9.0

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